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„Dieses nervige ‚WWW’“

Seit Anbeginn des Internetzeitalters ist das „www“ DAS Synonym – und der magische Schlüssel schlechthin, wenn man im „World Wide Web“ etwas finden wollte.

Egal ob www.google.com, www.microsoft.com oder www.irgendwas.irgendeinedomainendung – ohne „www“ ging im Browser gar nichts … zumindest nicht im kommerziellen Bereich für uns Otto-Normalverbraucher. Das Internet, wie wir es heute kennen und nutzen, ist in Wirklichkeit weitaus komplexer und vielschichtiger. Hier auf die Details einzugehen, würde den Rahmen sprengen (vielleicht gibt’s dazu mal einen eigenen Artikel).

Fakt ist jedoch: Nach fast vier Jahrzehnten ist das liebe Internet mittlerweile den Kinderschuhen längst entwachsen. Auch wenn die einstigen Pioniere immer weniger werden, sind einige Relikte aus der Vergangenheit hartnäckig geblieben.

Dazu gehört eben auch dieses „nervige ‚WWW’“. Und nein, ich meine damit nicht das World Wide Web selbst – das Internet ist mein Arbeitsplatz, also nichts für ungut.

Was ich meine, ist, dass immer noch viele Websites mit diesen magischen drei Buchstaben beginnen. Genau genommen ist das „www“ nur eine Subdomain und hat längst keine *echte* Bedeutung mehr beim Aufrufen einer Website. Klar, es gibt da draußen noch Webseiten, die darauf bestehen – ein bisschen wie Leute, die CDs statt Spotify hören. Nostalgisch, ja. Aber nötig? Nö.

An alle Nostalgiker: Keine Sorge, das „www“ wird (und darf von mir aus) immer seine Daseinsberechtigung haben. Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja eines Tages das große „www-Comeback“, wie damals die Schallplatte.

Aber aus Sicht der Webentwicklung? Da führt dieses „nervige ‚WWW’“ immer wieder zu Problemen. Die kurzen, knackigen Top-Level-Domains werden nämlich immer seltener. Um seine unternehmerische Tätigkeit in einer passenden Domain unterzubringen, braucht es heute oft viel Fantasie – und vor allem viele Bindestriche.

Wo früher „malermeister-klex.de“ genügt hat, greifen wir heute zu Kombinationen wie „der-malermeister-klex-aus-hamburg.de“ – sofern die Domain-Endung „.de“ überhaupt noch verfügbar ist. Wenn nicht, wird’s eben „.net“, „.org“ oder was auch immer die Registrar-Götter sonst noch freigeben. Die Kreativität der Domain-Registrare kennt keine Grenzen, also haltet Ausschau nach exotischen Endungen wie „.xyz“ oder „.guru“, damit auch wirklich jeder versteht, dass ihr cool und „up to date“ seid.

Dann noch ein „www“ davor – die Browserzeile platzt aus allen Nähten, und unsere Finger schmerzen vom Tippen. Na ja, nicht so schlimm. Auf Fahrzeugbeschriftungen hilft das „www“ ja vielleicht sogar, damit wir erkennen, dass es sich um eine Internetadresse handelt. Gern geschehen, liebe Nostalgiker! 😉

Aber halt … da fehlt doch noch was … Ach ja, natürlich! Das „https://“ davor darf ja nicht fehlen. Die SSL-Verschlüsselung ist schließlich unverzichtbar – zumindest, wenn man nicht will, dass Google die Seite mit einem großen roten „Nicht sicher“-Stempel versieht. Also ja, heutzutage ist SSL „Pflicht“ – nicht gesetzlich, aber hey, wenn ihr eure Website wie den gruseligen Hinterhof eines zwielichtigen Bistros aussehen lassen wollt, dann lasst es ruhig weg.

Und hier komme ich dann auch mal zum Punkt (oder auch nicht): Früher wurden Websites auf der Subdomain – also zum Beispiel www.meinewebsite.de – erstellt. Doch mit dem technologischen Fortschritt sind viele dieser Grenzen von damals längst obsolet. Das „www“ kann wegfallen – der Aufruf über meinewebsite.de ist heute State of the Art. Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht, oder?

Beim Redesign – also bei der Neuerstellung einer Website – kommen dann aber oft Phänomene wie dieses vor: Die alte Website, die in der Pionierzeit noch ohne SSL-Zertifikat und mit der Subdomain http://www.meinealtewebsite.de lief, soll jetzt über https://meineneuewebsite.de erreichbar sein – ist sie aber nicht. Zumindest nicht immer, unter bestimmten Voraussetzungen … Zum Beispiel, wenn irgendjemand vergessen hat, eine 301-Weiterleitung einzurichten. Ach, die gute alte 301-Weiterleitung, der unsichtbare Held des Internets! Damit könnt ihr eure treuen Besucher vom uralten http://www.meinewebsite.de zuverlässig in die Neuzeit leiten. Ja, das klappt meistens.

Klingt verwirrend? Na, dann fassen wir doch mal zusammen:

Früher: http://www.meinewebsite.de
Heute: https://meinewebsite.de

Ich muss also das SSL-Zertifikat korrekt einrichten und die Aufrufe über „www“ (für die Nostalgiker unter uns) direkt an https:// weiterleiten. Hm, okay, klingt machbar. Wenn die Domain dann auch noch bei einem anderen Hosting-Anbieter liegt, muss ich die IP-Adresse im A-Record ebenfalls auf den neuen Webspace zeigen lassen. Und natürlich darf man nicht vergessen, auch alle alten „http“-Pfade durch „https“ zu ersetzen. Ja, ich weiß – klingt jetzt wirklich „easy“…

Na also, war doch wirklich alles ganz easy, oder? Zum Glück habe ich die neue Website ja schon auf einer SSL-verschlüsselten Entwicklungsumgebung aufgesetzt, sonst müsste ich jetzt alle Pfade in den Verzeichnissen von http:// auf https:// umstellen. Ähhh, Moment … Oh shit!

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